Nachruf auf Arnhild Köpcke

Arnhild Köpcke, langjähriges Mitglied im VPE Hannover e.V. und in der LPEN, ist am 7.5.2020 in Seelze-Letter gestorben im Alter von 68 Jahren.

Arnhild war eine sehr engagierte Persönlichkeit mit viel Wissen und Intellekt. Darüber widmete sie sich viele Jahre der Malerei.

Aufgewachsen in Hamburg beschäftigte sich Arnhild schon als Schülerin mit Malerei, Schreiben und Musik. Nach dem Abitur studierte sie in Hamburg Biologie und Medizin und promovierte als Ärztin für Psychiatrie bei Klaus Dörner.

Seit ihrer ersten Psychose 1980 war sie bis heute Drehtürpatientin. Sie vertiefte die Malerei und erstellte Landschaften, Tiermotive und menschliche Gesichter. Dies war eine aktive Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem eigenen Psychoseerleben. Psychiatrische Themen und Philosophie halfen hier beim Verstehen und Einordnen von Selbsterlebtem.

1997 zog Arnhild von Hamburg nach Hannover. Sie engagierte sich aktiv in der Selbsthilfe im Trialog, im Psychoseseminar und durch Mitgliedschaft im VPE Hannover e.V. und im LPEN. Besonders hob sie sich hervor durch ihr Eintreten gegen die Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen.

Ihre vielen Texte wurden veröffentlicht im Brückenschlag, in den Sozialpsychiatrischen Informationen, im VPE-Report, in den Signalen, im Irrturm und in den LPEN-Nachrichten.

Kunstausstellungen mit Werken von Arnhild Köpcke gab es unter anderem in Hamburg, Hannover, Langenhagen und Bethel und Leipzig. Seit 2007 beteiligte sie sich an Art-Transmitter, einem Projekt der Europäischen Gesellschaft zur Förderung von Kunst und Kultur in der Psychiatrie e.V. Ihre letzte Ausstellung trug den Titel „Haltet die Türen offen -2“ – Kunst gegen die Stigmatisierung“ und war im Februar/März in diesem Jahr im K-Punkt in Hannover zu erleben. Wer konnte ahnen, dass dies ihr Abschied von uns werden würde!

Arnhild hat viel für unseren Verein getan, auch in früheren Zeiten. Für 2020 hatten wir gemeinsame Pläne, und sie hatte noch so viel vor: zusammen mit anderen Künstler*innen unsers Verbandes hat sie ein Kunst-Netzwerk begonnen; sie wollte unser Jubiläum mit vorbereiten und unsere Arbeit aktiv unterstützen. Mit ihren Bildern im Jahreskalender 2020, der auch im VPE-Treffpunkt hängt, macht sie Mut und gibt Hoffnung, auch über ihren Tod hinaus.

Mit Arnhild verlieren wir eine aktive, hochintelligente und liebe Persönlichkeit. Sie wird vielen fehlen.

In Trauer:

Christoph von Seckendorff, LPEN e.V. , VPE Hannover e.V. und alle, die sie kannten